Als Musiker mit bi-kultureller Herkunft war Daniel Chagnon von Anfang an dazu prädestiniert, ein Leben als Grenzgänger zu führen.
Er ist Absolvent der Folkwang Universität der Künste (Dipl. Musikpädagogik, MA Professional Performance), der Escuela Superior de Música de Catalunya (MA Estudios avanzados en Interpretación: Instrumentos de la música Clásica y Contemporánea) und Alumni des Conservatorium van Amsterdam (Contemporary Music through Non-Western Techniques).
Seine Konzerttätigkeit führte ihn in mehrere europäische Länder, nach Japan und Indonesien, unter anderem an das Goethe-Institut Jakarta.
Dabei konnte er viele Einblicke in verschiedene Lebensweisen und Mentalitäten im In- und Ausland gewinnen, viele Eindrücke sammeln und sich mit teilweise widersprüchlichen Ansichten auseinandersetzen.
Im Jahr 2014 wurde er für das interdisziplinäre Projekt Feldstärke International ausgewählt, das in Deutschland (PACT Zollverein), Frankreich (montévidéo) und Japan (Kyoto Art Center) stattfand.
2017 gründete er das Ensemble exit A head, wo er neben E-Gitarre und Gesang für Komposition und Arrangement verantwortlich zeichnet. Ihr Debütalbum VOID (2018) wurde mehrfach bei den Global Music Awards ausgezeichnet.
In Barcelona! (2019) setzte er sich klanglich mit der Frage nach der eigenen Identität auseinander. Vor dem Hintergrund des Erstarkens nationalistischer Strömungen in vielen Ländern und am Beispiel zeitgenössischer Gitarrenmusik katalanischer Komponisten beleuchtet er, wie sich das Vertraute und das Fremde vereinen lassen – die Konfrontation mit dem vermeintlich Bekannten wie auch mit dem Fremden findet immer an deren Grenze statt.
filling the void (2021), eine kurze Live-Performance mit exit A head in einem ansonsten leeren Konzertraum, richtet sich pandemiebedingt an ein physisch abwesendes Publikum und gibt einen Vorgeschmack auf das zweite Studioalbum movıng.on, das 2023 erscheinen soll.
Als Stipendiat der GEMA, des Deutschen Musikrats und des Ministeriums für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen lebt und arbeitet er heute in Hamburg.
Neben der Musik begeistert sich der zweisprachig aufgewachsene Künstler für das Erlernen von Fremdsprachen, fremde Kulturen, und ist generell fasziniert von Grenzen und Grauzonen.